SKANI

SKANI – Lettlands neues CD-Label

Egils Siliņš, Vestards Šimkus und der Latvian Radio Choir machen den Musikschatz ihrer Heimat hörbar

Lettland wurde durch Musik geboren und erlangte über den Gesang seine Freiheit. Das baltische Land fasziniert mit seinem traditionellen Liederschatz, den Dainas, seinen innovativen und überaus erfolgreichen zeitgenössischen Komponisten sowie seinen international renommierten Künstlern, die auf den großen Bühnen der Welt zu Hause sind: u.a. der mit einem GRAMMY ausgezeichnete Latvian Radio Choir, das Latvian National Symphony Orchestra, der Bassbariton Egils Siliņš, der Pianist Vestards Šimkus und viele andere.

Diese lebendige Musiktradition wird nun, als Unternehmensbereich des Latvian Music Information Center, von einem neuen CD-Label eingefangen: SKANI – Sound of Latvia. Skani, das lettische Wort für widerhallen, erschallen, bringt den Klang des baltischen Staates zu Gehör.

Die ersten CD-Aufnahmen der Reihe Centennial sind bereits über Naxos Music Libary zu erhalten: u.a. „The Fruits of Silence“ und „The Sound of Freedom“. Der Lettische Rundfunkchor unter der Leitung seines Dirigenten Sigvards Kļava wählte für „The Fruits of Silence“ Werke u.a. von Pēteris Vasks, Ēriks Ešenvalds und Kristaps Pētersons, die erstmals auf CD eingespielt wurden. Titelgebend ist die Komposition von Pēteris Vasks, geschrieben für Klavier und Chor. Den Klavierpart übernahm Lettlands führender Pianist Vestards Šimkus. Die lettische Musik ist getragen von der Sehnsucht nach einer nationalen Identität und verkörpert die Stimme des Volkes, die seit 1873 bei den legendären Sängerfestivals zu widerhallt. Das Album „The Sound of Freedom“ ist Imants Kalniņš gewidmet. Der politisch engagierte Komponist galt während der 60er Jahre mit seiner Geisteshaltung als Symbol für die Jugend und ist in der Klassik ebenso beheimatet wie in der Rockmusik. In seinen Kompositionen scheinen beide Stile miteinander zu verschmelzen, so auch in der Sinfonie Nr. 4, die das Liepāja Symphony Orchestra unter der Leitung von Atvars Lakstīgala für SKANI aufgenommen hat. Außerdem ist auf der CD das Konzert für Cello und Orchester von Kalniņš zu hören. Die Solistin ist Marta Sudraba, eine der erfolgreichsten, international geschätzten Cellistinnen Lettlands.

Für die Programmgestaltung des neuen Labels SKANI haben sich die führenden Kulturschaffenden Lettlands zusammengetan: Kulturminister Iluta Treija, Guntars Ķirsis (Staatliche Konzertagentur „Latvijas Koncerti“), Indra Lūkina (Latvian National Symphony Orchestra), Uldis Lipskis (Liepāja Symphony Orchestra), Māris Ošlejs (State Choir „Latvija“), Sigvards Kļava (Latvian Radio Choir), Gunda Vaivode (Latvian Radio), Orests Silabriedis (Mūzikas Saule magazine), Ināra Jakubone (Latvian Music Information Center) und Egīls Šēfers. Letzterer ist Producer bei SKANI und Mitglied des Bläserquintetts CARION.

100 Jahre Lettland – friedlicher Widerstand für ein unabhängiges Lettland

Passend zum Jubiläum 100 Jahre Unabhängigkeit Lettlands, 2018, zeigt SKANI die ganze Bandbreite seiner musikalischen Tradition. Am 18. November 1918 verkündete Lettland durch den Volksrat seine Unabhängigkeit und wurde zu einem demokratischen und eigenständigen Staat. In den 1920er Jahren erlebte der baltische Staat eine wirtschaftliche Blütezeit, die bis zum 23. August 1939 anhalten sollte. Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs fiel Lettland unter sowjetische Kontrolle. Nach Gründung der Volksfront konnte im Frühjahr 1990 die Deklaration über die Wiederherstellung des unabhängigen Lettlands verabschiedet werden. Die UdSSR wollte sich mit dieser Situation jedoch nicht zufrieden geben, sodass im Jahr 1991 Barrikaden gegen den Einmarsch der UdSSR errichtet wurden.

Schon als Vorbote des „Barrikaden-Widerstandes“ wurde in den baltischen Staaten friedlich demonstriert. Von 1988 bis 1991 versammelten sich immer wieder hunderttausende Menschen und sangen bei nationalen Versammlungen traditionelle Volkslieder, um ihren Unmut zur sowjetischen Okkupation kundzutun. Denn zur Zeit der Sowjetunion war das Singen von Volksliedern und das Ausüben der eigenen Traditionen und Kultur streng verboten. Am 23. August 1989 bildeten rund zwei Millionen Menschen eine singende Menschenkette, den sogenannten baltischen Weg. Eine Viertelstunde reichten sie sich schweigend die Hände und sangen danach bis in die tiefe Nacht ihre Volkslieder, die Dainas. Die Menschenkette, mit einer Länge von 600 Kilometern, führte von Tallinn über Riga nach Vilnius.

Am 13. Januar 1991 kamen mehr als 15.000 Menschen aus ganz Lettland nach Riga, um Objekte von nationaler Bedeutung durch selbst gebaute Barrikaden zu schützen. Lettland kämpfte durch friedlichen Widerstand für seine Unabhängigkeit. Tage- und Nächtelang hielten die Menschen mit ihren Liedern und Lagerfeuern dem sowjetischen Militär stand.

Als nach dem Scheitern des „August-Putsches” 1991 die Macht in Russland von demokratischen Kräften übernommen wurde, erlange Lettland sein Unabhängigkeit und ist nun Mitglied der NATO und der Europäischen Union.

The Fruits of Silence
Latvian Radio Choir
Sigvards Kļava, Leitung
Vestards Šimkus, Klavier
Guna Šnē, Violoncello

HÖRBEISPIELE: bit.ly/1RWRxtH
BOOKLET: bit.ly/1Ri9XCR

The Sound of Freedom
Marta Sudraba, Violoncello
Liepāja Symphony Orchestra
Atvars Lakstīgala, Leitung
Aivars Meijers, Bassgitarre
Vilnis Krieviņš, Schlagzeug

HÖRBEISPIELE: bit.ly/1L5Jeu4
BOOKLET: bit.ly/1RiajcO

Weitere Informationen:
www.skani.lv