Breitkopf & Härtel

Clara Schumanns Blumentagebuch in der Neuauflage bei Breitkopf & Härtel

Buchpräsentation und Vorstellung der Verlagsgeschichte zum 300-jährigen Jubiläum auf der Leipziger Buchmesse

Clara Schumanns Erinnerungen, erzählt durch gepresste Blüten, aufbewahrt in einem für uns heute kostbaren Büchlein, erscheinen zur Leipziger Buchmesse 2019 anlässlich des 200. Geburtstages der Künstlerin. Der älteste Musikverlag der Welt, Breitkopf & Härtel, verknüpft die Neuauflage des Berliner Blumentagebuchs mit dem eigenen Festjahr und blickt 2019 auf eine beeindruckende 300-jährige Geschichte. Die Blumen als liebevoller Gruß lassen weit mehr über das seelische Innenleben der Clara Schumann erahnen, als es Worte ausdrücken können. Biografische Notizen, Kommentare, Briefzitate sowie Konzerterwähnungen mit entsprechendem Repertoire liefern den inhaltlichen Kontext. Ergänzt werden die insgesamt 27 Einzel- und Doppelblätter, in denen die Pflanzen eingesteckt sind, mit botanischen Erläuterungen. Diese lassen ein vielgestalterisches Bild der Flora im 19. Jahrhundert entstehen und geben zugleich Rückschlüsse hinsichtlich Ort und Zeit. Thomas Frenzel (Breitkopf & Härtel) und Gregor Nowak (Schumann-Haus Leipzig, Künstlerischer Leiter des Festjahres CLARA19) stellen Clara Schumanns Berliner Blumentagebuch auf der Leipziger Buchmesse am Samstag (23.03.), 10:30 Uhr im Musikcafé (Halle 4) vor. Einen Tag später (24.03., 15 Uhr, Musikcafé) berichten Verlagsleiter Nick Pfefferkorn und Thomas Frenzel über „300 Jahre First in Music“.

Das Berliner Blumentagebuch wurde von Clara Schumann im Alter von fast 40 Jahren angelegt. Es ist das letzte von insgesamt drei dieser floralen Erinnerungsbüchlein. Das erste führte sie 1854 für ihren von Krankheit gezeichneten Ehemann Robert, um ihn an ihrem Leben und ihren Gefühlen teilhaben zu lassen. Ist das zweite Johannes Brahms gewidmet, spiegelt das nun neu aufgelegte Berliner Blumentagebuch die Zeit zwischen 1857 und 1859. Festgehalten sind hier anfänglich Erinnerungen, die von Roberts Tod überschattet wurden und durch Johannes Brahms zugleich wehmütig-glücklich erscheinen. Anhand von Blumensträußchen, einzelnen Blüten und Blättern, ergänzt mit kurzen Kommentaren von Renate Hofmann, erhält der Leser einen privaten Einblick in das ereignisreiche Leben der Pianistin. Die gepressten Pflanzen erzählen von der unbeschwerten Sommerzeit zusammen mit Brahms und den Kindern, führen an die Gräber von Robert Schumann und Ludwig van Beethoven und berichten von großen Konzerttourneen nach u.a. in die Schweiz und nach England. Im Reisegepäck hatte sie vorrangig Kompositionen von Robert Schumann, Felix Mendelssohn Bartholdy, Frédéric Chopin und Ludwig van Beethoven. Im Blumentagebuch lässt sich auch die Veränderung der Beziehung zu Johannes Brahms erkennen, dessen Distanzierung Clara schwer getroffen haben muss. Ursprünglich liebevolle Eintragungen wurden von ihr gestrichen oder überschrieben. 

Blumen spielten im 19. Jahrhundert eine besondere Rolle. Sie wurden zu Kränzen geflochten, zierten Frisuren und Kleider, übermittelten geheime Botschaften und gehörten zum geselligen Alltagsleben. Öffentliche Kunstgärten, Parks und Treibhäuser luden zum Lustwandeln ein. Mit dem Tagebuch unternimmt der Leser einen Streifzug durch die europäischen Botanik der Zeit. Im Tagebuch zu sehen sind u.a. Klatsch-Mohn, Veilchen, Jasmin, Rose, Garten-Strohblume sowie Farne und Moose. Zu entdecken gibt es auch Raritäten wie das Großblütige Mädchenauge, die Korallenraute und der Deutsche Enzian, der auf Roberts Grab blühte. Die botanischen Erläuterungen stammen von Harry Schmidt. 

Zum Hause Breitkopf & Härtel pflegte Clara Schumann Zeit ihres Lebens engen Kontakt. Der Großteil ihrer Werke befindet sich im Verlagsprogramm (u.a. sämtliche Lieder, das Klavierkonzert op. 7) sowie die von ihr herausgegebenen Klavierwerke ihres Mannes Robert. 

Im Jubiläumsjahr „300 Jahre Breitkopf & Härtel“, welches unter dem Motto „First in Music“ steht, erschien kürzlich der erste Band der neuen Ausgabe sämtlicher Symphonien von Gustav Mahler. Außerdem wurde die Reihe „Breitkopf Originals“ begonnen, die Kostbarkeiten des Verlagsprogramms, vorrangig im Bereich Kammermusik, in hochwertigen und originalgetreuen Reprintausgaben zugängig macht.

Zahlreiche Pionierleistungen zeichnen eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte des heute ältesten Musikverlages der Welt, der 1719 in Leipzig gegründet wurde. Im 19. Jahrhundert befanden sich Druckerei, Notenstecherei, Binderei und Verlag in einer Hand – damit sucht Breitkopf & Härtel seinesgleichen. Der Buchdruck-Maschinensaal mit etwa 1880 Quadratmeter Fläche galt zur damaligen Zeit als einer der größten weltweit. Zu den Schätzen der europäischen Kulturgeschichte zählen u.a. die Veröffentlichung Goethes erster Gedichte in der Vertonung von Bernhard Theodor Breitkopf (1770), Schemellis Musicalisches Gesang-Buch (1736) oder die erste wissenschaftliche Gesamtausgabe der Werke von Johann Sebastian Bach. Die Verleger gestalteten die Entwicklung der Musikstadt Leipzig entscheidend mit, waren u.a. Mitglied der Direktion des Gewandhauses, Mitbegründer der Bach-Gesellschaft zu Leipzig und bildeten ein Zentrum den musikalischen Lebens in der sächsischen Messestadt.

Der Verlag prägte vorrangig den Kanon der Wiener Klassik durch die Gesamtausgaben von Haydn, Mozart und Beethoven. Weitere Gesamtausgaben von Felix Mendelssohn Bartholdy (1997), Jean Sibelius (1998), Hanns Eisler (2002) sowie die wissenschaftliche Neukonzeption der Ausgabe „Richard Wagner: Sämtliche Briefe“ (1999) zählen zu den Herzstücken des Verlages.

………………………………………………………………………………………………………………

COVER / INNENSEITE
we.tl/t-CEaKOLpy1a

BLICK INS BUCH
https://bit.ly/2Oj60CZ

DOWNLOAD Neuheiten & Up to Date
breitkopf.com/catalogs

INFOs 
first-in-music.com
breitkopf.com

KONTAKT
Franziska Franke-Kern
accolade pr
Tel.: 0341.2234267
franke@accolade-pr.de

Breitkopf & Härtel
Susanne Mahn
PR und ÖA
Tel.: 0611.45008-55
mahn@breitkopf.de

Das Berliner Blumentagebuch der Clara Schumann (1857–59)
kommentiert von Renate Hofmann und Harry Schmidt 
BV 285 | ISBN: 978-3-7651-0285-1 | 2019, Breitkopf & Härtel, Wiesbaden | 19,90 Euro

Jubiläumsjahr 300 Jahre Breitkopf & Härtel | First in Music

Leipziger Buchmesse

∗ Samstag, 23.03. | 10:30 Uhr | Musikcafé Halle 4
„Das Berliner Blumentagebuch der Clara Schumann“ | Buchpräsentation 
mit Thomas Frenzel, Gregor Nowak, Frances Falling (Sopran), Anja Kleinmichel (Klavier), Franziska Franke-Kern (Moderation)

∗ Sonntag, 24.03. | 15 Uhr | Musikcafé Halle 4
„300 Jahre Breitkopf & Härtel“ | Verlagspräsentation 
mit Nick Pfefferkorn, Thomas Frenzel und Franziska Franke-Kern (Moderation)

Weitere Programmhöhepunkte im Jubiläumsjahr

∗ 08.03.–23.06. | Museum für Druckkunst Leipzig (im Rahmen von CLARA19)
Eine musikalische Liaison: Breitkopf & Härtel und Clara Schumann

∗ 21.05.–17.11. | Bach-Museum Leipzig | Schatzkammer
Druckerzeugnisse zur Zeit Johann Sebastian Bachs

∗ 15.06. | 20 Uhr | Bachfest Leipzig | Paulinum – Aula und Universitätskirche St. Pauli Leipzig
„Original und Parodie“ | Widmungskonzert für den Verlag Breitkopf & Härtel
Solisten, Leipziger Universitätschor, Pauliner Barockensemble, David Timm (Leitung)

∗ 01.09. | 11 Uhr | Foyer des Staatstheaters Wiesbaden
Kammerkonzert zum 300. Geburtstag des Verlages Breitkopf & Härtel Kammermusikvereinigung des Hessischen Staatsorchesters, Gesangssolisten des Hessischen Staatstheaters, Erika le Roux (Klavier)

∗ 18.09. | 19 Uhr | Kongresshalle am Zoo Leipzig
Festliche Abendveranstaltung zur Präsentation der Verlagschronik (nur für geladene Gäste)

∗ 06.–08.12. | 10 Uhr | Zentrum für Musikwissenschaft an der HMT Leipzig
„300 Jahre Breitkopf & Härtel“ | Tagung
Organisiert von Christoph Hust (HMT Leipzig), Thekla Kluttig (Staatsarchiv Leipzig) und Peter Wollny (Bach-Archiv Leipzig), Anmeldung erforderlich